Mittwoch, 17. Oktober 2012

Santiago de Compostella

Wie man sieht waren wir heute bei Regen in Santiago de Compostella.

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Catedral de Santiago

Santiago de Compostella ist einer der regenreichsten Städte in Spanien. Man geht nie ohne Regenschirm auf die Straße. So steht es im Baedeker geschrieben und das haben wir befolgt.

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Wie gut dass man vorher den Baedeker gelesen hat

Wir wussten es nicht, aber der Zufall wollte es so. Täglich um 12:00 h wird für die eintreffenden Pilger eine Messe zur Begrüßung abgehalten.

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Innenraum der Catedral de Santiago mit dem Weihrauchbehälter

Die Kirche war proppenvoll. Pilger aus aller Herren Länder kamen mehr oder weniger humpelnd zur Messe. Junge und alte Pilger aus Spanien, Italien, Philippinen, Deutschland, Japan, Polen, Portugal … hatten die Strapazen des Weges auf sich genommen - aus welchen Motiven auch immer. Unterwegs im WoMo hatten wir schon verwundert zur Kenntnis genommen, wer da alles unterwegs ist. Eine Frau mit Kind auf der Brust und dem Rucksack auf dem Rücken – unglaublich.

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Cathedral de Santiago – Messe für die ankommenden Pilger

Am Ende der Messe wird das 1,5m hohe und 50 kg schwere Räucherfass „botta fumeiro“ geschwenkt. Es hängt an einem 35m langen Seil vom Kirchenschiff herab. 8 Seilhelfer und diese Konstruktion sind nötig um ihn in Schwung zu bringen. Dann zischt er mit hohem Tempo über die Köpfe der Gläubigen hinweg.

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Die Altstadt von Santiago ist natürlich Weltkulturerbe. Wir sind einfach so geschlendert und haben uns die Kultur- und Kneipenszene mit größten Vergnügen angesehen und konnten dabei nicht immer sofort echt von Pappmasche unterscheiden.

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Wir haben an vielen Orten auf unserem Weg Herbergen für die Pilger gesehen. Natürlich gibt es auch am Ziel vielsprachige Hilfe für die Pilger.

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Dienstag, 16. Oktober 2012

Praia das Catedrais

Die ganze Nacht Regen. Heute Morgen war das Wetter einigermaßen ok. Beim Frühstück haben wir deshalb beschlossen doch nach Santiago zu fahren, zumal unterwegs zwischen Ribadeo und Foz die Praia das Catedrais liegen. Die wollte Mia unbedingt sehen.

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Praia das Catedrais

Wir hatten Glück und sind bei Ebbe dort. So konnten wir hinuntergehen und uns das Ganze von unten ansehen. Bei Flut ist das Wasser 5-7m höher.

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Das ist ein beliebtes Fotomotiv der Nordküste Spaniens. Ein bißchen Algarve - oder?

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Wir hatten das Glück dieses wunderschöne Fleckchen Erde bei guten Wetter zu erleben.

Auf der weiteren Fahrt hat es nur gestürmt und geregnet. Bei strömendem Regen sind wir in Santiago de Compostella angekommen. Auf dem Campingplatz As Cancellas werden wir uns heute Abend das Fußballspiel anschauen. Ich hoffe es gewinnt die richtige Mannschaft. Den Engländer links - und die Österreicher rechts nebenan - haben wir schon vorgewarnt. Nicht dass die Polizei alarmiert wird.

Montag, 15. Oktober 2012

Luarca

Es hat die ganze Nacht geregnet. Von dem Picos de Europa haben wir deshalb nicht viel gesehen. Weiter westwärts, entlang der Costa Verde. Wir sind in Luarca gelandet. Ein Platz in fantastischer Lage direkt an der Steilküste, preiswert mit WiFi und allem.

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Blick direkt vom Campingplatz Luarca

Trotzdem macht uns beide das hier nicht richtig an. Wenn das Wetter wie prognostiziert bleibt, überlegen wir uns abzubrechen und nach Süden zu fahren. Bis Torre sind es immerhin noch über 1.100 km. Santiago de Compostella und Cabo Finisterre möchten wir aber gerne noch mitnehmen. Mal sehen wie sich das Wetter entwickelt.

Sonntag, 14. Oktober 2012

Regentag

Wir hatten heute ein richtiges Sauwetter. Das sollte wohl so sein, um einen Ruhetag einzulegen.

Ich hab den Tag genutzt um Bilder zu bearbeiten, zu ordnen und ein winziges Video zu bearbeiten, das ich im Guggenheim Museum Bilbao aufgenommen und anschließend nach YouTube hochgeladen habe.

Dieses Objekt hat Jenny Holzer installiert. LED-Säulen zeigen Gespräche, die sie mit AIDS-Kranken geführt hat. Während ich die Aufnahme gemacht habe lief gerade der Text ... Ich frage nicht.

Link zum Video Jenny Holzer

Samstag, 13. Oktober 2012

Altamira

Mia hat 12 Stunden geschlafen. Der gestrige Tag war anstrengend. Wir hatten erst mal keine Lust auf neue Eindrücke. Deshalb sind wir weitergefahren. An den Höhlen von Altamira wollten wir jedoch nicht vorbeifahren. Wenn wir Zeit für Kunst der Moderne in Bilbao haben, dürfen wir nicht an der Sixtinischen Kapelle der Vorzeit vorbeifahren. 16.000 Jahre alt sind die Kunstwerke, die ältesten Handabdrücke bringen es auf über 30.000 Jahre.

Bei Santillana del Mar haben wir das Museo de Altamira besucht. Die Höhlen selbst sind nicht mehr zu begehen. Das Weltkulturerbe soll vor der Zerstörung durch schwitzende Besucher geschützt werden. Deshalb hat man diese originalgetreue Nachbildung geschaffen. Überraschung – warum auch immer - der Museumsbesuch am Samstag ist kostenlos. Dafür ist das Fotografieren verboten. Deshalb nur dieser illegale Schnappschuss einer Videovorführung.

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Altamira

Heute war die Hölle los. Am Freitag Nationalfeiertag, dann das Wochenende - alle Spanier und Basken waren unterwegs. In jedem Dorf ein Fest. In einem winzigen Ort haben sich tausend Motorradfahrer getroffen. Wir kamen kaum durch das nächste Städtchen, weil ein Triathlon stattfand. Wer´s nicht glaubt, dieser Kreisverkehr war der Wendepunkt der Radetappe.


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Den Höhepunkt des Tages bildete eine Irrfahrt in die Picos de Europa um einen nicht vorhandenen Campingplatz zu finden. Unendlich viele Kurven um endlich bei Llanes auf einer camp-site zu landen.

Freitag, 12. Oktober 2012

Bilbao Nachtrag

Auf dem Rückweg sind wir über die "weiße Brücke" auf baskisch "Zubuzuri" des Stararchitekten Santiago Calavatra gegangen. Der "Stararchitekt" hat sich wohl vertan. Nach seinen Planungen sollte die Brücke mit einem Glasboden versehen werden. Nachdem die Lösung aber bei Regen zu einer Rutschbahn wurde, musste sie mit einem Teppichboden belegt werden.

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Zuribiri Brücke

Heute war in Spanien Nationalfeiertag. Da die Basken keine Spanier sind, war davon wenig zu merken - ausser dass am Feiertag alle Geschäft geschlossen war. Wir waren aber schon den ganzen Tag über die Polizeipräsenz verwundert. An der Metro, auf der Strasse überall. So wundert es nicht, dass wir auch noch an eine Demo mit Gegendemo und bis an die Zähne bewaffenete Guardia Civil gerieten.

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Bilbao

Direkt vor dem Campingplatz ist die Bushaltestelle. So war es an diesem regnerischen Tag kein Problem nach Plentzia zu kommen. Dort fährt die Metro alle 10 Minuten direkt in das Zentrum von Bilbao. Nach ein paar Metern hat man den ersten Blick auf das Guggenheim-Museum von Bilbao. Wir treffen wieder auf Frank O. Gehry. Dieses Museum ist sein Hauptwerk.

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Dieses Ekelwetter ist ideal für einen Museumsbesuch. Dort grüßen auf der Terrasse bunte Blumen….

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...und ungewöhnliche Kunst. Was dazu zu sagen ist, das habe ich gleich auf das Bild geschrieben. Im Hintergrund Maman, die Spinnenskupltur von Louise Bourgeois

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Darauf waren wir schon seit unserer Abfahrt gespannt. In dem Fishgallery genannten, 142 Meter langen und 27 Meter breiten Raum im Erdgeschoss ist Kunst der Gegenwart zu sehen. Richard Serra hat in einem eigenen Raum Stahlplatten konstruiert, die bis zu 40 t schwer und gut 4 m hoch sind. Die aufgestellten Skulpturen haben zwar einen Titel, aber auch eine gemeinsame Überschrift: The matter of time „Der Stoff der Zeit“.

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Richard Serra

Die Objekte sind begehbar. Bis zu 18 m geht man, um in das Zentrum zu gelangen und dann auch wieder zurück. Wir können beide nicht beschreiben, wie es ist, diese Objekte zu begehen. Die Magengegend fängt an zu rumoren, weil der Kopf einem sagt, dass das was man wahrnimmt eigentlich nicht sein kann.

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Richard Serra

Die Skulptur Puppy (Welpe) von , Jeff Koons vor dem Gebäude sollte nach der Eröffnung 1997 entfernt werden. Die Bevölkerung von Bilbao hat dagegen so mächtig protestiert, dass es nicht dazu kam. Statt dessen wird sie zweimal jährlich neu bestückt. Mia gefällt das.

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Von der anderen Seite des Flusse hat man ein tollen Blick auf das Gesamtkunstwerk von Gehry. Dies Gebäude ist für sich allein große Kunst. Es ist das großartigste was wir in Sachen Architektur je gesehen haben.

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Donnerstag, 11. Oktober 2012

Gorliz bei Bilbao

Wir sind heute nur nur 133 km nach Norden gefahren. Gorliz heißt der Ort von dem aus wir morgen mit Bus und Metro nach Bilbao fahren werden. Wir freuen uns auf das Guggenheim-Museum.

Ein Nachtrag zu gestern

Riserva und Grand Riserva werden handverlesen und die Trauben schmecken offensichtlich gut.


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Diese Trauben werden von vornherein in Eichenfässern gelagert. Diese Weine lagern bis zur Reife in den Fässern. Auch hier wird regelmäßig das Fass gereinigt.

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2 Jahre im Fass und dann noch mehrere Jahre in der Flasche, bevor sie auf den Markt kommen. 4,5 Millionen Flaschen liegen im Flaschenlager

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Mittwoch, 10. Oktober 2012

Rioja

Wir haben schon viele Weingüter besucht, in der Pfalz Knipser, Bergdolt, Bürklin-Wolf und … an der Ahr, im Südbadischen, im Burgund; in Italien und in Südfrankreich. Was wir heute gesehen haben ist aber in vielfacher Hinsicht eine neue Dimension. So etwas haben wir noch nicht gesehen.

Natürlich sind wir nicht grundlos hierher gefahren. Der Stararchitekt Frank Gehry hat für das Weingut Marqués de Riscal - mitten im Nichts des Ortes Elciego - ein Hotel gebaut. Eigentlich wollte er das nicht machen. Aber nach ein paar Flaschen seines Geburtsjahrgangs 1929 war er ausreichend bestochen. Was da entstand ist Avantgarde vom Feinsten. Die geschwungenen Linien in Rot und Gold symbolisieren rote und weiße Trauben, die Titanschwünge den Rebstock und die gewaltigen Träger aus Beton den Stamm und die Wurzeln.


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Hotel der Bodega Marqués de Riscal

Wir kamen zu einem guten Zeitpunkt an. 5 Minuten später begann eine Führung durch die Bodega - 10€ pro Person. Wir haben es uns kurz überlegt und dann zugeschlagen – eine gute Entscheidung.
Dieses Weingut hat eine Dimension, von der wir bisher keine Ahnung hatten. 120 Tanks mit jeweils 20. 000 l sind gewaltig.

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Bodega Marqués de Riscal - Stahltanks

Um für so eine Menge eine Topqualität zu produzieren bedarf es einer Hightech-Ausstattung. Die Temperatur und andere Parameter der Tanks werden per Computer überwacht.

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Bodega Marqués de Riscal – Kontrollzentrum

Nach dem Gärungsprozess wird der Wein in Barrique-Fässer abgefüllt. So viele Fässer haben wir noch nie gesehen, über 20.000 Barrique-Fässer mit 225 l werden 6-mal im Jahr geleert, gereinigt und anschließend wieder mit demselben Wein befüllt. Auch bei der Massenproduktion hat Qualität ihren Preis. In 105 Länder wird derzeit der Wein exportiert.

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Bodega Marqués de Riscal – Fasskeller

Wir konnten uns am Ende der Führung von der Qualität der Rioja Weine überzeugen.

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Ein Engländer, der - nicht nur rein äußerlich - der Bruder von Prinz Philipp hätte sein können, hat das Foto von uns gemacht.

Zufall, am Ende der Führung haben wir ein paar Flaschen gekauft und sind dabei auf Einkäufer von Systembolaget aus Schweden getroffen.

Wir haben uns auf der weiteren Fahrt noch das Museo de la cultura del Vino bei der Dinastia Vivanco in Briones angeschaut. Ein wirklich tolles Museum aber es war einfach zu viel für heute. Aber dieses Bild gefällt mir

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AIDS 5

2012-13

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